Da gibt es doch tatsächlich einige RGM Mitglieder, von denen ich sogar häufig gerudert werde, die nicht wissen, weshalb ich auf den Namen WECK getauft wurde und vor allen, was mein Name WECK für eine Bedeutung hat.

Es war wohl irgendwann 1997, ich lag in zwei Hängeböcken, schön herausgeputzt, mit Blumen geschmückt und eine RGM Flagge über meinem schlanken Bug. Soweit ich mich erinnere, war es die 25 jährige Jubiläumsfeier der RGM und ich sollte getauft werden, auf einen Namen, wie ich hörte, den auch ich nicht zuordnen konnte. Um mich herum standen viele Menschen, auch sie waren schön herausgeputzt, feierlich gekleidet, wie es sich für eine Taufe gehört. Mein Taufpate hat dann aber doch einiges zu der Namensfindung und Namensgebung erzählt und diejenigen, die an meiner Taufe dabei waren können sich wahrscheinlich auch nur noch sehr schwerlich erinnern - es ist ja auch schon sechzehn Jahre her. Deshalb werde ich noch einmal für die Unkundigen in der RGM die Herkunft und Bedeutung meines Namens erläutern.

Vor langer Zeit, im vorigen Jahrhundert, wurde die RGM’72 gegründet, und einer der Gründungsmitglieder ist Werner Eckert.

Mein Namengeber ist, und darauf bin ich ein wenig stolz, Werner Eckert, genannt WECK, wegen seinem Kürzel Weck, mit dem er seine Berichte, Trainingspläne, Abrechnungen und alles Mögliche und Unmögliche signierte.

Werner Eckert ist in jungen Jahren im Leichtgewicht für den MRC von 1880 gerudert und war vor der RGM auch Jugendleiter und Trainer im MRC. Nach Gründung der RGM72 und nach den Olympischen Spielen in München übernahm Werner Eckert das Training in der RGM. In relativ kurzer Zeit haben sich bereits große und größere Erfolge eingestellt. Bereits nach wenigen Jahren wurden in der Bayerischen Ruderwelt die aktiv Rudernden der RGM (wegen ihrer gelben Trikots) schon als „gelbe Gefahr“ bezeichnet. Aber nicht nur in Bayern, auch in ganz Deutschland wurden die von Werner Eckert ausgebildeten Aktiven wegen ihrer hervorragenden Rudertechnik geschätzt, viele von ihnen sind vom Deutschen Ruderverband für internationalen Regatten, Meisterschaften, Weltmeisterschaften und auch für Olympische Spiele berufen worden.

Werner Eckert mit seinen Nationalruderern, von rechts: Werner Eckert, Thomas Schröpfer, Bernd Bannasch, Alfred Brandl, Frank Schäfer.

Ohne Zweifel war Werner Eckert einer der erfolgreichsten, wenn nicht sogar der erfolgreichste ehrenamtliche Vereinstrainer in Deutschland. Damit die RGM ihm wenigstens die Übungsleiterpauschale zahlen konnte, wurde ihm in einer Nacht- und Nebelaktion 1978 , anlässlich einer Trainerausbildung, an der er einen Vortrag aus der Praxis halten durfte, auf unüblichem und kurzem Weg die offizielle Trainerlizenz vom DRV und BRV erteilt.

Leider ist im Jahre 1990 die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Werner Eckert zu Ende gegangen, er hat dann mit Johann Färber (Goldmedaille im 4+, Olympischen Spiele 1972 in München) gemeinsam in Oberschleißheim die Aktiven des MRC trainiert – so hat sich der Kreis in seiner Trainerlaufbahn geschlossen.

Werner Eckert, geb. am 28. April 1939, bekam am 6. Oktober 1991 an der Regattastrecke in Oberschleißheim einen Herzinfarkt. Mit einem Hubschrauber wurde er zum Klinikum Bogenhausen transportiert und kurz danach in das Neurologische Krankenhaus an der Tristanstraße verlegt. Von den körperlichen und psychischen Schädigungen hat er sich nur langsam erholt. Am 4. April 1995, als man schon glaubte, es ist alles überstanden, ist Werner Eckert gestorben.

Der Rudersport war sein Leben und letztendlich auch sein Heimgang.

In meinem Namen WECK wird er euch immer in Erinnerung bleiben. Die RGM hat ihm, dem WECK, viel zu verdanken.

Und wenn ihr, die ihr mich rudert, dem WECK noch posthum erfreuen wollt, dann geht bitte sehr sorgsam und pflegevoll mit mir um. Nicht nur beim Ein- uns Auslagern, nicht nur von außen putzen, sondern auch mal innen reinigen, samt Rollschienen – darauf hat der WECK immer Wert gelegt.